10 Februar, 2009

José Eduardo Agualusa: “Das Lachen des Geckos“ (A1 Verlag)

Ein Roman, der zum Teil aus der Perspektive eines Geckos erzählt wird.

Félix Ventura ist Autor. Er handelt mit erfundenen Vergangenheiten. Seine KundInnen wollen einen Stammbaum mitsamt Familienhistorie, wenn gewünscht fertigt er auch Fotofälschungen an, die die erfundene Geschichte belegen und glaubwürdiger erscheinen lassen. Ventura ist ein kauziger Weiberheld, ein Gecko ist sein Wohnungsgenosse.
Agualusas Roman kippt an dem Punkt, an dem sich die erfundenen Figuren selbstständig machen und in seinem, im wirklichen Leben auftauchen. Außerdem beginnen die Figuren bald selbst zu agieren.

Der Autor und seine Figuren

José Eduardo Agualusa knüpft mit seinem Buch an die Tradition Flann O'Briens an, in dessen Meisterwerk "In Schwimmen Zwei Vögel" sich Romanfiguren ebenfalls gegen ihren Autor erheben und real werden. “Das Lachen des Geckos“ ist ein Schelmenroman, der amüsant Verwicklungen schildert, sprachlich hält der Witz mit der Handlung ohne Probleme mit - dass auch aus der Perspektive des Geckos erzählt wird, passt hier dazu.
José Eduardo Agualusa wurde in Angola geboren, dort spielt auch sein Roman. Heute lebt Agualusa abwechselnd in Portugal, Brasilien und Angola. “Das Lachen des Geckos“ wurde im Jahr 2007 mit dem britischen Independent Foreign Award ausgezeichnet. Zurecht. (jpl)

José Eduardo Agualusa: “Das Lachen des Geckos“ (München: A1 Verlag: 2008), S.176, €17,80
>> http://www.a1-verlag.de